Das 2011 erschienene Buch „Selfish Reasons to Have More Kids“ stammt von Bryan Caplan, einem Professor und Blogger, dessen eigene Kinder ihn dazu inspirierten, die Fakten über Erziehung neu zu bewerten und eine enthusiastische Philosophie der Elternschaft zu entwickeln. Caplan stellt die vorherrschende gesellschaftliche Auffassung in Frage, dass Kinder zwangsläufig zu einem Leben voller Mühen und Verzicht führen – eine Annahme, die viele Eltern davon abhält, mehr oder überhaupt Kinder zu bekommen. Das zentrale Argument des Buches ist, dass Menschen versehentlich die Waage gegen die Fruchtbarkeit geneigt haben und dass es im aufgeklärten Eigeninteresse des Durchschnittsmenschen liegt, mehr Kinder zu haben, als ursprünglich geplant.
3 zentrale Erkenntnisse aus dem Buch
Die Genetik bestimmt den Großteil des langfristigen Erfolgs. Eltern können ihr Leben drastisch verbessern, ohne ihren Kindern zu schaden, da die Ähnlichkeit in der Familie größtenteils durch die Natur (Genetik) und nicht durch die Erziehung (Nurture) erklärt wird. Laut Adoptions- und Zwillingsstudien beeinflussen massive elterliche Investitionen kaum, wie Kinder im Erwachsenenalter sind; stattdessen werden Kinder wahrscheinlich ganz von selbst zu normalen Erwachsenen, wenn man mit den eigenen Ergebnissen zufrieden ist. Dies ermöglicht Eltern, sich ein schuldfreies Entspannen zu gönnen.
Das Risiko für Kinder ist heutzutage viel geringer als allgemein angenommen. Eltern machen sich unnötige Sorgen, da Kinder heute sicherer sind als in den „idyllischen Fünfzigern“. Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren ist fast fünfmal geringer als 1950, und das Risiko, Opfer einer Entführung durch Fremde zu werden, ist extrem gering (eins zu einer Million pro Jahr für Kinder unter zwölf). Die Hauptursache für die gesunkene Jugendsterblichkeit liegt in der drastischen Reduzierung von Krankheiten.
Die Vorteile von Kindern offenbaren sich hauptsächlich im späteren Leben. Eltern leiden oft an Kurzsichtigkeit (Myopie) und konzentrieren sich zu sehr auf die hohen anfänglichen Kosten, die mit kleinen Kindern verbunden sind. Kluge Eltern bewerten die anfängliche Mühsal und den Schlafmangel gegen eine lebenslange Belohnung. Die Belastung durch Kinder nimmt im Laufe der Zeit ab, und im Alter von sechzig Jahren oder älter werden die Kinder (und Enkelkinder) wahrscheinlich zu einer großen Quelle der Freude.
Für wen ist das Buch besonders interessant?
Gegenwärtige Eltern, die sich überfordert fühlen. Sie neigen dazu, unter der Illusion der Kontrolle zu leiden und unnötigen Aufwand in die Erziehung zu investieren. Das Buch bietet die Argumentation, dass sie sich entspannen und das Elterndasein ohne Schuldgefühle genießen können, da ihre zusätzlichen Mühen kaum langfristige Auswirkungen auf den Erfolg ihrer Kinder haben.
Paare oder Einzelpersonen, die mit dem Gedanken spielen, (mehr) Kinder zu bekommen. Diese Zielgruppe überschätzt oft die kurzfristigen Kosten (Arbeit, Einschränkungen) und unterschätzt die langfristigen, selbstsüchtigen Vorteile. Caplan liefert Fakten, um die Entscheidung auf einer rationaleren Basis zu überdenken und das angenommene Opfer neu zu bewerten.
Zukünftige Großeltern und Personen, die an Fortpflanzungstechnologien interessiert sind. Das Buch enthält Richtlinien, wie man auf „egoistische“ Weise die Wahrscheinlichkeit erhöht, Enkelkinder zu bekommen (z. B. durch nicht eingreifende Unterstützung und finanzielle Anreize), sowie einen Überblick über die wissenschaftlichen Fortschritte (wie IVF oder Eizellspende), die die Kosten der Familiengründung gesenkt haben.
Was du aus dem Buch mitnehmen kannst
Die Überschätzung der Erziehungsmacht
Caplan argumentiert, dass die weit verbreitete elterliche Unzufriedenheit und der hohe Aufwand, den heutige Mütter und Väter betreiben, größtenteils unnötig sind. Die Gesellschaft erlegt Eltern strenge selbst auferlegte Regeln auf, die das Leben mühsam machen, ohne einen messbaren langfristigen Nutzen für das Kind zu bringen. Das zentrale Argument, gestützt auf Adoptions- und Zwillingsstudien, lautet: Die Genetik (Nature) erklärt den Großteil der Ähnlichkeiten innerhalb der Familie in Bezug auf Gesundheit, Intelligenz, Charakter und Erfolg im Erwachsenenalter – nicht die Erziehung (Nurture). Eltern können sich somit entspanntere Erziehungsstile erlauben und mehr Zeit für sich selbst beanspruchen, da ihre Kinder wahrscheinlich ohnehin gut geraten werden, solange sie in einem einigermaßen normalen Umfeld aufwachsen.
Wie du entspannter und sorgenfreier Eltern sein kannst
Ein Schlüssel zur Steigerung des elterlichen Glücks ist die Entschärfung unnötiger Stressfaktoren, wie etwa die übermäßige Sorge um die Sicherheit der Kinder. Statistiken zeigen, dass Kinder heute viel sicherer sind als früher, und Ängste vor Entführung durch Fremde sind fast reine Fantasie. Des Weiteren empfiehlt der Autor, Disziplin nicht nur zugunsten des Kindes, sondern auch im eigenen Interesse anzuwenden (Klarheit, Konsistenz und Konsequenzen), um das Zusammenleben harmonischer zu gestalten. Einfache Maßnahmen wie das Abschalten des Babyphones, sobald es unnötig wird, oder das Reduzieren ungeliebter Kinderaktivitäten können das Leben sofort verbessern. Auch das gezielte Einsetzen finanzieller Mittel für Hilfe, wie Putzhilfen oder Kindermädchen, ist ein sinnvolles Investment in die eigene Zufriedenheit. Da die kurzfristigen Effekte der Erziehung schnell verblassen, sollten Eltern den Fokus auf eine liebevolle und respektvolle Atmosphäre legen – denn die Erinnerungen der Kinder an die Behandlung durch die Eltern sind das Einzige, was langfristig positiv beeinflussbar ist.
Die langfristige Perspektive der Fruchtbarkeit
Caplan plädiert dafür, die Entscheidung für (weitere) Kinder nicht aufgrund momentaner Erschöpfung zu treffen, da dies auf Kurzsichtigkeit hindeutet. Wer klug egoistisch ist, sollte die anfänglichen Unannehmlichkeiten gegen die lebenslangen Konsequenzen und Freuden abwägen. Aus einer Langzeitperspektive gesehen ist eine größere Familie eine Absicherung gegen das Alleinsein im Alter und erhöht die Chance auf Enkelkinder, die für Großeltern eine große Freude darstellen. Darüber hinaus dient eine höhere Fruchtbarkeit auch dem Gemeinwohl: Sie fördert den wirtschaftlichen Fortschritt, da mehr Menschen mehr Ideen und Innovationen hervorbringen, und trägt zur Entlastung der Rentensysteme bei, indem sie mehr junge Arbeitskräfte zur Unterstützung der älteren Generation bereitstellt. Der Weg zu einem glücklicheren Leben und einer größeren Familie geht Hand in Hand.
Das Buch in einem Satz
Entspannen Sie sich als Eltern, da die Genetik den langfristigen Erfolg Ihrer Kinder weitgehend bestimmt, und bekommen Sie aus klug egoistischen Gründen mehr Kinder, um die lebenslangen Freuden und den gesellschaftlichen Nutzen einer großen Familie zu erleben.
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